Interview mit Frau Perino-Stiller
LOSCHELDER wurde dieses Jahr (2022) nominiert für den Azur Award Arbeitgeber der Region. Der Award steht für die regionale Verankerung der Sozietät und die Bedeutung für den regionalen Bewerbermarkt. Herangezogen wurden Top-Bewertungen in den azur-Umfragen, aber auch das besondere regionale Engagement für Ausbildung und Berufseinstieg.
Liebe Frau Perino-Stiller, Sie selbst sind seit Juni 2021 Anwältin bei LOSCHELDER und waren zuvor bereits als Promotionsstipendiatin und Referendarin in der Kanzlei tätig. Gerne würden wir hier mehr über Ihre Stationen und Ihre Eindrücke erfahren. Wie kam es dazu, dass Sie sich das erste Mal bei uns beworben haben?
Über mein Studium an der Universität Bonn bin ich im Schwerpunktbereich „Wirtschaft und Wettbewerb“ auf Herrn Professor Loschelder und so auch auf die Kanzlei aufmerksam geworden. Im Rahmen meiner Promotion habe ich mich dann für das Stipendium beworben. Das war eine wichtige Unterstützung bei meinem Vorhaben und hat mir die Möglichkeit eröffnet, für ein Jahr in die Kanzleiarbeit eingebunden zu werden und hinter die Kulissen zu schauen. Am Ende des Jahres war mir klar, dass ich mich für die Anwaltsstation wieder bewerben würde.
Was hat Ihnen geholfen, sich direkt nach dem Examen für einen Einstieg bei Loschelder zu entscheiden?
Nach meinen eigenen Erfahrungen und den Erzählungen anderer gab es vor allem zwei maßgebliche Gründe:
Der erste ist, dass ich mich im IP-Team, in dem ich jetzt auch arbeite, immer gut aufgehoben gefühlt habe. Für die Dissertation und das Examen habe ich Unterstützung erhalten, die auch über die gemeinsame Arbeit hinausging. Es gab immer Zeit für Fragen und Ratschläge zu den Dingen, die bei mir anstanden. Das betraf zum Beispiel auch die sinnvolle Auswahl der Stationen für das Referendariat. Dabei wurde auch Rücksicht darauf genommen, welcher Weg für mich persönlich sinnvoll war. Mir wurde etwa wegen meiner Dissertation im Patentrecht ausdrücklich dazu geraten, mir das Patentrecht auch in der Praxis genauer anzuschauen. Die Erfahrung hätte ich hier nicht vergleichbar sammeln können. Sie hätte aber auch dazu führen können, dass ich einen anderen Karriereweg einschlage. Diese Erfahrung hat der Großteil meiner AG-Kolleginnen und Kollegen, die auch als WissMits in Kanzleien waren, so nicht gemacht. Da wurde versucht, sie auch im Referendariat so lange wie möglich zu binden, obwohl unklar war, ob nach dem Examen eine Einstiegsmöglichkeit bestand.
Der zweite Faktor war, dass ich auch außerhalb des Teams sofort eingebunden wurde und Anschluss gefunden habe. Auch bevor ich als Rechtsanwältin angefangen habe, wurde ich zu Mittagessen, Kaffeerunden etc. mitgenommen.
Zum Thema Kanzleikultur, Arbeitsatmosphäre, Teamgeist, Weiterbildung: mit welchen Besonderheiten sticht Loschelder hier heraus?
In persönlicher Hinsicht ist es die Tatsache, dass mir immer offen entgegengetreten wurde. Es besteht ein ehrliches Bemühen, dass eine angenehme Arbeitsatmosphäre und ein Verbundenheitsgefühl entsteht.
Soweit es die Pandemie zugelassen hat, hat es auch interessante Weiterbildungsveranstaltungen zu Themen wie Anwaltshaftung u.ä. gegeben. Außerdem nehme ich an dem wöchentlichen Englischunterricht teil. Meine Teilnahme wird aktiv unterstützt. Der Unterricht ist sehr hilfreich und ist auch eine weitere Möglichkeit, mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus anderen Teams in Austausch zu kommen. Es macht vor allem auch viel Spaß und hat mir das Kennenlernen und Ankommen in der Kanzlei sehr erleichtert. Auch meine Teilnahme an externen Seminaren wurde schon unterstützt, als ich noch in der Probezeit war.
Wie würden Sie die Work Life Balance in der Kanzlei beurteilen? Eine gute fachliche Einarbeitung, Zwiespalt Arbeitsbelastung und Freizeit, Unterstützung in Stresssituationen, aber auch gemeinsame Aktivitäten mit Kolleginnen und Kollegen sind hier nur ein paar Stichpunkte.
Da ich noch im ersten Berufsjahr bin, ist für mich der direkte Austausch und die Einarbeitung in neue Fälle und Fragen noch besonders wichtig. Daher mache ich aktuell z.B. von der Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten, weniger Gebrauch als andere. Alle sind aber auch immer zu Hause zu erreichen und die Option wird mir offengehalten. Das ist für viele eine besondere Erleichterung und nach meiner Kenntnis auch in Zeiten der Pandemie bei Weitem nicht in allen Kanzleien zur Selbstverständlichkeit geworden.
Besonderer Wert wird auch darauf gelegt, dass ich lerne, was im Arbeitsalltag in praktischer Hinsicht wichtig ist: Schriftsätze schreiben, Fragen von Mandanten beantworten, Fälle koordinieren. Ich bin nicht die Erste, die die Erfahrung macht, dass man das erst nach dem Studium und Referendariat im Beruf kennenlernt. Meine Arbeit ist seit dem ersten Tag auf die Tätigkeit als Anwältin und nicht auf reine Hintergrundarbeit ausgerichtet. Wie beim Lernen für das Examen kann das schon mal frustrierend sein, wenn ich die falsche Richtung eingeschlagen habe und nochmal neu starten muss, aber ich merke, dass ich immer neue Aspekte lerne.
Was meinen Arbeitsrhythmus angeht, suche ich noch den Rhythmus, der am besten zu mir passt. Fälle wie in anderen Kanzleien, dass man sich nach der für den Partner bevorzugten Arbeitszeit richten muss, sind mir unbekannt. Treffen mit Freunden und Familie nach der Arbeit musste ich noch nicht arbeitsbedingt absagen und habe es auch immer pünktlich geschafft. Die Arbeitsbelastung, die überall mal mehr und mal weniger intensiv ist, lässt sich immer gut einteilen. Eine transparente Kommunikation darüber, wann welche Aufgabe fertigzustellen ist, erleichtert die Einteilung auch sehr. In welcher Form ich die dann gestalte, ist alleine mir überlassen.
Ihr persönliches Fazit zum Schluss: …
Der Zufall, über Herrn Professor Loschelder auf die Kanzlei aufmerksam zu werden, hat sich für mich als echter Glücksfall herausgestellt. Als Stipendiatin, Referendarin und jetzt als Rechtsanwältin habe ich mich immer gut aufgehoben gefühlt. Meine Aufgaben sind mit mir und meinem Ausbildungsstand gewachsen, fordern mich heraus und machen mir immer mehr Spaß.